Tag Einunddreißig

Der zweite Tag steht an. Voller Motivation werde ich von klirrenden Tellern geweckt. Der heutige Küchendienst bereitet bereits alles vor. Schnell duschen gehen und dann ran ans Frühstück. Der Newcomer, der heute gehen will, ist auch mit dabei. Es ist leider so, dass die Stimmung aus irgendeinem Grund angespannt ist. Dieser Junge ist der Meinung, uns provozieren zu müssen. So muss man sich doch wahrlich nicht verabschieden. So ließ es sich nicht vermeiden, dass die Lautstärke immer weiter anstieg und die Situation zu eskalieren drohte. Aber er ist selbst schuld. Wir haben das Beste gegeben, ihn zu integrieren. Als er gestern Abend preisgegeben hatte, uns zu verlassen, war unser Teamchef sogar bereit, ihm die Wochenkosten für diesen einen Tag zu erlassen. Nicht mal ein „Danke“. Dann noch so Sachen, dass ihm unsere „Fressen“ nicht passen würden. Dass wir ihn ausschließen würden. Dann macht er mich noch an, warum ich ihn asozial behandeln würde. Ganz im Ernst? Ich war derjenige, der ihn von Anfang an zur Seite genommen hat, um ihm alles zu erklären! Vom Aufbau der Mappe bis hin zu wie man ein Gespräch führt! Ich habe mein Bestes gegeben und das ist der Dank?!

Ich war heilfroh, als wir ihn endlich zum Bahnhof gefahren haben. Etwas angespannt sind wir dann auch weiter zu unserem Gebiet gefahren. Herrlich, diese Sonne! Nach ein paar schönen Gesprächen habe ich mich kurz hingesetzt und einfach mal die Wärme genossen.

Bei der nächsten Haustür macht mir ein Mann, mittleren Alters auf. Sein Mops ist ihm hinterher und dann auf mich zu. Während ich versuche mit dem netten Herrn zu sprechen, dreht der Hund Achten durch meine Beine. Sorry, aber da kann man echt nicht ernst bleiben. Wir fangen an zu lachen. Der gute Mann war bereits Mitglied, also habe ich mich freundlichst von ihm und dem Hund verabschiedet!

Ein paar Häuser weiter stand ein Hof. Sohnemann und Paps schrauben gerade an einem Motorrad rum. Völlig begeistert davon, fange ich also ein Gespräch mit denen an. Für einen Moment habe ich die Johanniter vergessen, ich war vom Gespräch gefesselt. Als dann seine Frau nach Hause kam, meinte er nur: „Da ist die medizinisch angehauchte Hausfrau mit der Sie reden müssen! Nur zu!“ Völlig verwirrt, drehe ich mich zur Frau und sehe, wie sie auch sichtlich verwirrt ist. Also fange ich an, von den Johannitern zu erzählen. Doch sie möchte nicht, da sie einen Wasserschaden zu bezahlen haben. Völlig verständlich. Also verabschiede ich mich und gehe.

habe noch keinen einzigen Förderer gefunden. Ich wollte schon losrennen, habe mich aber des Besseren besinnt und mich kurz hingesetzt und eine geraucht. Hektik bringt nichts, bleib einfach ruhig. Kurz durchgeatmet und los. Es ging recht flott, bis ich drei neue Mitglieder geworben habe. Alle waren begeistert von der Arbeit der Johanniter.

Da mein Kollege und ich mit dem Gebiet fertig waren, sind wir schon etwas früher los gefahren. Doch schon wieder ein Stau. Warum immer ich?!

Wir haben direkt den anderen Bescheid gegeben, doch leider eine Fehlinformation. Wir haben „nur“ eine dreiviertel Stunde länger gebraucht. Die anderen mussten einen kompletten Umweg fahren, da bei denen die Durchfahrt gesperrt war. Dementsprechend waren wir als erstes zu Hause und haben schon mal mit dem Koch angefangen. Vor dem Schlafengehen saßen wir alle in einer gemütlichen Runde und haben uns unterhalten.  🙂