Osterwochenende

Hi Leute! Sorry, dass ihr so lange auf einen Post warten musstest, aber wir haben ein verlängertes Wochenende. Aus dem Grund bin ich jetzt zu Hause. 🙂 Für mich heißt es also endlich entspannen und wieder runter kommen. Da es zum Glück nicht regnet, kann ich nach vier langen Wochen endlich wieder Liebling ausführen. 😉

Da nichts wirklich Spannendes passiert ist und ich heute Abend wieder zurück ins Quartier fahre, bleibt mir noch mehr als genug Platz, um ein Résumé der letzten vier Wochen zu ziehen.

Ich will ehrlich zu euch sein. Dieser Job ist auf keinen Fall ein Zuckerschlecken. Ich hatte in der ersten Woche tatsächlich das Bedürfnis aufzugeben und nach Hause zu fahren. Doch ich wollte mir selbst beweisen, dass ich was zu Ende bringen kann. Dank eines weisen Rats zwischen Tür und Angel hat es bei mir „Klick“ gemacht: „Es gibt Dinge im Leben, die muss man sowieso tun. – Wieso also nicht mit Freude?“

Doch zurück zum Job: Man rennt stundenlang bei jedem Wetter, ob Regen, Sonnenschein oder Sturm von Haustür zu Haustür. Du wirst psychisch durch Absage zu Absage immer mehr belastet. Jedes einzelne „nein“ zieht dich ein bisschen mehr herunter. Die Kunst dabei ist, weiterhin zu lächeln und weiterzugehen. Auch physisch gesehen macht es dich fertig. Dein Körper ist es einfach nicht gewohnt, ständig rum zu laufen. Aber wenn man den Sprung schafft und nicht aufgibt, weiterkämpft, dann, das verspreche ich jedem von euch, lernt man etwas fürs Leben.

Es fängt schon bei den kleinen Sachen an, du hockst wochenlang mit deinen Teamkollegen zusammen. Automatisch förderst du deine Teamfähigkeit. Da du ständig allein arbeitest, stärkst du deine Selbstsicherheit und Eigenständigkeit. Durch die ständigen Absagen wirst du belastbarer, man gibt nicht mehr so schnell auf. Man lernt sich selbst zu motivieren. Ich bin auch viel schlagfertiger geworden.

Diese Erfahrungen, die man hier sammelt, bekommt man sonst nirgends. Noch dazu verdient man hier während der Ferien ein kleines Taschengeld. Und obendrein tut man etwas Gutes! Ich meine wir helfen Gemeinnützigen Organisationen zu überleben, sich weiter auszubauen und die Zeit zu überstehen! Ich kann Geld verdienen, etwas fürs zu Leben zu lernen und habe dabei auch noch ein reines Gewissen! Bei welchem anderen Job hat man das auch? Meine ganzen Zweifel vom Anfang sind weg.

Drückerkolonne? Ich belüge niemanden beim Werben, noch drohe ich oder werde gar aggressiv. Ich unterstehe keinem Druck von „oben“, mal im ernst ich habe ein super freundschaftliches Verhältnis zu meinem Teamchef. Wir sind hier so etwas wie eine kleine Familie.

Unseriös? Wohl kaum. Gleich am ersten Tag sind wir bei der Station der Johanniter angetreten und wurden vom Vorstand begrüßt  und eingewiesen. Wir sind dort eingetragene Mitarbeiter für  Öffentlichkeitsarbeit.

Alles in allem bereue ich keine einzige Minute. Ich habe sogar tatsächlich vor, das Ganze im Sommer zu wiederholen! Ich empfehle jedem es zumindest einmal auszuprobieren. Natürlich ist dieser Job nichts für jedermann. Aber die Erfahrung lohnt sich für jeden. Aber genug geredet, morgen beginnt meine fünfte Woche. Gott, wie schnell die Zeit vergeht!