Tag Fünfundzwanzig

Da wir um 9.00 Uhr die Wohnung sauber abgeben müssen, wollten wir relativ früh aufstehen und die Wohnung putzen. Als ich dann Viertel nach Acht aufgestanden bin, standen wir alle unter erheblichen Zeitdruck. Wir haben alle verschlafen. Glücklicherweise haben wir am Vortag bereits unsere sieben Sachen gepackt und konnten diese deshalb bereits in die Autos verfrachten. Bleibt also „nur“ noch die Wohnung auf Vordermann bringen. Leichter gesagt, als getan. Denn der Vermieter ist im Gegensatz zu uns pünktlich. Da er aber von Natur aus ein lockerer Typ ist, hat es ihm nichts ausgemacht, dass wir erst eine dreiviertel Stunde später fertig waren.

Nachdem er uns noch ein paar Weisheiten auf den Weg gegeben hat, haben wir uns verabschiedet und sind gefahren. Frühstück haben wir uns unterwegs geholt. Mit heißer Schokolade und einem Brötchen haben wir uns alle wieder im Auto eingefunden. Als unser Teamchef zum Rathaus geflitzt ist, um Ortspläne zu besorgen, habe ich es doch tatsächlich geschafft mir das schöne heiße Getränk über meine WEIßE Hose zu kippen. Ich Genie.

Ein Glück hatten wir alle unsere Koffer dabei, sodass mir jemand eine andere Arbeitshose geben konnte. Dann mal auf zum Gebiet. Und genau jetzt fängt es wieder mit dem Regen an. Jetzt ernsthaft? Also schnell zur nächsten Haustür geflitzt und nach einem Schirm gefragt.

Der Regen nervt. Es will nichts klappen. Etwa zur Halbzeit habe ich mich also mit einer Kollegin getroffen, da wir uns beide gegenseitig motivieren wollten. Also haben wir geklingelt und sind rein. Eine ältere Dame, ein kleines Kind und deren Mutter haben uns gesehen und direkt abgewunken. „Auf Wiedersehen – wir brauchen nichts!“ Okay? Wieder raus zur nächsten Tür. Uns ist ein Korb mit Ostereiern aufgefallen und wir haben angemerkt, wie schön er hergerichtet war. Als wir draußen angekommen sind, haben wir es gleich bei der nächsten Türe aufs Neue versucht.

Mitten im Gespräch mit der jungen Dame platzen die Mutter von eben und ein weiterer Herr dazwischen. „Wir wollen das Überraschungs-Ei wieder haben!“ – „Bitte?“ – „Ihr wisst schon, das Ei aus dem Korb. Gebt es uns wieder oder wir zeigen Sie an!“ – „Welches Überraschungs-Ei? Wir haben keines!“ – Denen war egal, was wir gesagt haben. Aber doch, sie beschuldigen uns des Diebstahls, drohten uns mit einer Anzeige und verfluchten die Johanniter. Ja wirklich. Das ganze Drama, wegen eines 40ct Ü-Eis, welches wir nicht genommen haben. Kulanter Weise haben wir die unsere Taschen geleert, aber auch das war denen egal. Hauptsache mal rumschreien. Ich wollte weiter arbeiten, also habe ich den Herrschaften einen guten Tag gewünscht und meine Mitarbeiternummer weitergegeben.

Aus Vorsicht habe ich auch noch meinem Chef Bescheid gegeben, der tatsächlich eine halbe Stunde darauf einen Anruf von der Station erhalten hatte. Es gab eine Beschwerde. Aber die Johanniter konnten gar nicht wirklich erfahren, was geschehen ist, da der gute Herr anscheinend die ganze Zeit rumgeschrien hatte. – Was ein Drama.

Zum Ende des Tages habe ich ganze drei neue Förderer gefunden. Nicht wirklich gut, aber auch nicht so schlecht. Jedenfalls habe ich mich auf die Heimfahrt gefreut. Nach vier langen Wochen für ein verlängertes Wochenende nach Hause! Ostern steht ja vor der Tür. 😉