So schnell kanns manchmal gehen. Am Montag Morgen, den 16. März erhielten wir die Info, dass landesweit alle Schulen schließen und am Dienstag waren ich und mein Mitfreiwilliger Linus dann schon auf dem Weg nach Accra, der Hauptstadt Ghanas, um bei meinem Onkel für eine Weile unter zu kommen. Den Onkel habe ich lustiger Weise vorher noch nie wirklich live gesehen, weil er schon seit vielen Jahren überall auf der Welt arbeitet. Doch nicht nur diese Begegnung war aufregend für mich, auch der „Luxus“, der mich dort erwartete riss mich fast vom Hocker. Eine Waschmaschine, fließendes Wasser, eine Klimaanlage und um das ganze noch so richtig abzurunden hatte das Appartement auch noch einen Pool unter Palmen. Wir konnten unser Glück kaum fassen.
Nun hieß es parallel zur Entspannung einen Flug zu buchen und die Heimreise zu planen.. eine gar nicht so einfache Aufgabe bei dem Chaos in der Welt.
In der Zwischenzeit hatten wir dennoch die Gelegenheit uns Accra’s Küste und ein paar andere Wahrzeichen der Stadt genauer anzuschauen. So waren wir z.B beim Independence Square und dem Independence Arch. Hier spürt man, dass in Accra verhältnismäßig wenig Tourismus herrscht.
Grund dafür sind sicherlich auch die Unmengen an Müll an der Küste. Es zerreißt einem das Herz wenn man so etwas sieht. Man kann es den Menschen aber auch nicht übel nehmen, denn es scheint dort auch einfach keine vergleichbar günstige Alternative für Müllentsorgung zu geben.
Vor den Überresten der Chrisiansborg ist neben Müll aber auch eine über 400 Jahre alte Kanone im Sand zu finden. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, was an diesem Ort mal alles geschehen ist.
Linus hat mittlerweile einen Flug nach Schweden gefunden, der tatsächlich geht. Ich dagegen schien immer mehr gestrandet zu sein. Im stetigen Kontakt zu meiner Organisation und zur deutschen Botschaft landetet ich schließlich auf der Liste der deutschen Rückholaktion aus Ghana.
Trotzdem wollte ich meine letzte Zeit in Ghana noch nutzen und ein paar meiner To Do’s abarbeiten. So ließ ich mir kurzerhand von zwei zauberhaften Frauen in mehr als fünf Stunden meine Haare flechten. Das waren Schmerzen, das kann man sich gar nicht vorstellen! Dennoch hat es sich mehr als gelohnt.
Anders als mein Ausflug auf den Makola Market, der leider wegen super starkem Regen weites gehend geschlossen war. Immerhin konnte ich mir noch ein kleines Andenken kaufen, bevor es für mich am Tag darauf wieder ins kühle Deutschland geht.