Tag Sieben

Sonntag. Halbwegs nüchtern aufstehen. Leider haben die beiden, die auf Kippe standen, nicht die entsprechende Leistung erbracht, sodass sie uns leider verlassen mussten. Scheiße. Abschied. Bereits nach einer Woche. Hart.

Zudem verlässt uns auch noch die Profi. Aus neun wird sechs.

Aber wir bekommen eine neue Profi und eine neue Newcomerin als Ausgleich. Passt.

Der Abschied ist uns allen recht schwer gefallen, da wir uns innerhalb dieser Woche doch recht gut verstanden haben und zusammengewachsen sind. Unser Teamchef musste recht früh nach Würzburg und hat die beiden gleich am Bahnhof abgesetzt.

Da für diesen Tag nichts Großartiges geplant war, haben wir uns erst einmal auf der Couch eingenistet und uns entspannt.  Um 17.00 Uhr sollten wir die neue Newcomerin vom Bahnhof abholen. Also habe ich mich dazu bereit erklärt, nicht mitzufahren und den Tag genutzt, um die Wohnung mal so richtig durch zu putzen und Wäsche zu waschen.

Wirklich Erzählendwertes ist nicht geschehen. Also bleibt noch Zeit, ein paar Worte zu der Arbeit zu verlieren. Es ist härter als man denkt. Wer mental nicht stark ist und nicht mit Ablehnung umgehen kann, sollte sich nach einem anderen Job umsehen. Klingt zwar entspannend: Ferienjob, Ferienwohnung und Mietwagen gestellt, frei einzuteilende Arbeitszeit, mit Leuten plaudern. Aber mal im Ernst: Alles muss hart erarbeitet werden. Mal ein kleines Rechenbeispiel. Wie viele Haustüren öffnen sich, wenn man klingelt? Höchstens drei von zehn. 30 Prozent. Und wie viele reden tatsächlich mit dir? Wieder 30 Prozent. Und wie viele kann man potenziell davon aufschreiben? Vielleicht 30 Prozent. Sagen wir du bist schnell unterwegs und klingelst an 300 Türen. Dann machen 100 auf. Mit 30 davon redest du. Also kannst du 9 aufschreiben. Bei einem Durchschnitt von 10 Minuten pro Gespräch ist man also 16,67 Stunden ohne Pausen unterwegs. Viel Spaß. Der Schnitt eines Newcomers pro Tag sind 3,6 Mitglieder, soweit ich weiß.

Harter Job. Mittags zu Heiß, abends frierst du dir alles ab. Dann musst du mit Tempo von Haustür zu Haustür, um ja niemanden zu verpassen. Zeit ist Geld. Kein Zuckerschlecken. Sich selbst jedes Mal motivieren, am Ball bleiben, niemals aufgeben. Schwerer als es klingen mag. Aber es macht Spaß. Man hat viel Abwechslung. Wenn es einem liegt, ist es Klasse!